Ich kann und werde nicht mehr zu diesem Thema sagen, als das, was ich bereits gesagt habe: Mir war nicht klar, wer dieses Heft gegründet hat. Wenn die Junge Freiheit auf mich zukäme, würde ich tendenziell kein Interview geben.
Mir war klar, dass es sich bei der Blauen Narzisse um einen rechtskonservativen Haufen handelt und genau das habe ich Felix Menzel auch gesagt. Er hat das nicht bestritten, aber klar gemacht, dass sie eben auch daran interessiert sind, sich mit Menschen anderer politische Einstellungen auseinanderzusetzen. Mich persönlich wiederum hat interessiert, was wohl in einem Medium, das so offenkundig reaktionär ist, wie die Blaue Narzisse, wohl gefragt wird, wenn man mit jemandem spricht, der allem entgegen steht, was die sich so vorstellen.
Mit diesem Bewusstsein bin ich auch auf die Fragen eingegangen. Ich denke, das Interview ist ziemlich neutral gehalten – dass es in dem einigermaßen widerlichen Kontext steht, in dem es nun steht, bedauere ich aber sehr. Es dürfte allen Leserinnen und Lesern dieses Blogs aber klar sein, dass
1. keine von den anderen Autorinnen der Mädchenmannschaft damit etwas zu tun hat
es also nicht notwendig ist, traurig zu sein, weil WIR in irgendeinem kontext stehen, ich stehe da ganz alleine und fühle mich ziemlich unwohl, so wie der Depp, dem gesagt wird: es gibt eine Mottoparty und dann ist sie die einzige im Clownskostüm
2. ich hier und anderswo genügend Textmaterial produziert habe, aus dem ersichtlich wird, dass ich mit einer rechtskonservativen Haltung nicht nur nicht einverstanden bin, sondern diese auch oft genug angreife – auch das kann man übrigens relativ leicht ergoogeln.
3. dass ich generell nichts mit rechtskonservativen Schülerzeitungsmachern zu tun habe oder haben will
Dass ich sage: ich rede auch mal mit denen, die ich für verkehrt halte, hat nichts mit Postideologischem Denken zu tun, sondern mit einer grundsätzlich interessierten Herangehensweise an das Meiste. Und die behalte ich mir nun mal vor.
Dass es mir unangenehm ist und leid tut auf der Startseite der Blauen Narzisse zu stehen, bleibt davon unbenommen und ist mir die Lehre: wenn ich mit ihnen rede, dann vielleicht nicht so, dass es danach gedruckt wird oder online geht.